Neue Studie: 50% aller E-Mails werden falsch interpretiert
Hin und wieder erhält man E-Mails, bei denen man sich fragt: „Wie meint er das eigentlich?“
Ironisch oder ernst? Ist das spaßig gemeint oder eher als subtiler Angriff?
In einem persönlichen Gespräch von Angesicht zu Angesicht, fällt es meist leicht, subtilen Humor oder Ironie zu erkennen.
Da stehen uns zusätzlich zu dem Inhalt noch Stimme und Körpersprache als zusätzliche Informationsquellen zur Verfügung.
Aber bereits am Telefon fällt ein Kanal – die Körpersprache – weg und in E-Mails …. sind wir selbst des Tones beraubt, der bekanntlich die Musik macht.
Kein Wunder also, dass Nicholas Epley, Professor an der Universität von Chicago, in einer Studie folgendes feststellt:
Menschen interpretierten über 50% aller Nachrichten in E-Mails … falsch!
(… ein Wunder, dass die Welt noch steht, oder?) … Das meine ich übrigens ironisch.
Die 5 Haupt-Ursachen für Mißverständnisse in E-Mails:
- Viele E-Mails werden (zu) schnell geschrieben. Es bedarf weitaus mehr DenkZeit, um möglichst unmissverständliche Nachrichten zu produzieren.
- Positiv gemeinte Botschaften in E-Mails werden vom Empfänger eher neutral aufgenommen.
- Neutrale Botschaften werden gar als tendenziell negativ interpretiert.
- Amüsant-witzig gemeinte Aussagen werden vom Empfänger einer E-Mail weitaus weniger witzig interpretiert.
- Ursprünglich kleine Differenzen eskalieren im E-Mail Verkehr schneller als am Telefon oder im persönlichen Gespräch.
Tipps zur 1-deutigeren E-Mail-Kommunikation:
- Auch wenn Mails schnell geschrieben sind, nehmen Sie sich mehr Zeit, möglichst 1-deutig zu formulieren.
(…. wohlwissend dass Sprache nur eine Annäherung der Realität sein kann, es also niemals eine 100%ige -Eindeutigkeitgeben kann.) - Schreiben Sie in einem betont positiven „Ton“ – wenn Sie neutral ankommen möchten.
(… denn schon ein eher neutral gemeinter Tonfall wird vom Empfänger als tendentiell negativ interpretiert.) - Lesen Sie Ihre E-Mails vor dem Absenden nochmals aus der „Du-Position“ des Empfängers.
(… denn wenn es einen Schlüssel zum Erfolg gibt, dann den folgenden: „Betrache die Welt aus den Augen des Anderen!“) - Tragen Sie niemals Meinungsdifferenzen über E-Mails aus!
(… denn gerade wenn es kniffelig wird, kommt es auf jedes noch so kleine Kommunikationssignal an, die Mails nicht bieten können.) - Entwickeln Sie ein (noch) besseres Sprachgefühl, um eventuelle kommunikative „Stolpersteine“ in Ihrer eigenen „Schreibe“ zu entdecken
zum Beispiel durch das NLP-Meta-Modell der Sprache mit dem Sie u.a. trainieren können, sich …- als „Sender“ präziser und 1-deutiger auszudrücken – auch in E-Mails.
- als „Empfänger“ genauer zu hinterfragen, was der andere mit seinen Worten meint.
Erklärung für alle „noch-Nicht-NLP´ler“: Was ist das Meta-Modell der Sprache?
Das Meta-Modell der Sprache ist …
- ein Modell über Sprache, das erklärt, wie Menschen mittels Sprache ihr Modell der Welt beschreiben.
- eine Fragetechnik mit über 20 Fragetypen, mit deren Hilfe man Kommunikation präziser und verständlicher gestalten kann.
Das Meta-Modell der Sprache ist Bestandteil unserer NLP-Practitioner-Ausbildung und wird dort im 2. Block, dem „NLP-Talker“, ausführlich erklärt und trainiert.
Dazu habe ich Ihnen einen meiner Podcasts zum Thema „NLP Meta-Modell der Sprache“ zum Anhören bereitgestellt und zusätzlich noch ein 34-seitiges E-Book. Beides finden Sie hier.