Persönliches Wissensmanagement Teil 2
In den letzten Tagen habe ich mich durch einige Bücher und unzählige WebSeiten zu diesem Thema „gequält“ und bin momentan in dem Stadium zu denken: „Ich weiß, dass ich nichts weiß – und das weiß ich auch nicht sicher!„
Na aber mal der Reihe nach:
Eigentlich hoffte ich, irgendwo ein mehr oder weniger schlüssiges System zu finden, wie ich als „WissensArbeiter“ all die wunderbaren“Knowledge-Nuggets“ noch besser als bisher in den Griff bekomme. Ich dachte: „Na ja, „WissensManagement“ als Disziplin ist ja so neu nicht mehr und da muss es wohl doch mittlerweile auch etwas eher für den individiuellen Gebrauch geben. … dachte ich.;-)
Hier mal mein Status Quo:
- „Wissensmanagement“ ist zu 98% im organisatorischen Kontext zu Hause, wenn es darum geht, wie Unternehmen das implizite Wissen ihrer Mitarbeiter a) explizit machen können und b) es – auch nach Ausscheiden eines Mitarbeiters – im Unternehmen halten können.
Leider sind diese Ansätze schwer oder gar nicht auf die persönliche Wissensarbeit von „Solo-Playern“ wie mir zu übertragen. - Bereits bei den Definitionen z.B. „Der Unterschied zwischen Daten, Informationen und Wissen“ sind sich auch die Koryphäen dieses Fachgebietes alles andere als einig – was die Sache nicht einfacher macht.
- Das was ich bisher über „Wissensmanagement“ in Erfahrung gebracht habe ist extrem Theorie-lastig und¬† beschäftigt sich mit so netten Dingen wie „Strukturgenese„. Nicht dass ich keine interessanten Theorien mögen würde – dennoch steht mir momentan eher der Sinn nach pragmatischen Modellen und Ansätzen, wie ich Informationen schnell finde, aufnehmen kann, sauber strukturiere, um sie dann als Artikel, Workshop oder ähnliches weiter zu bearbeiten.
- Mir scheint momentan, dass es auf diesem Gebiet zweierlei Ansätze gibt, die sich gegenseitig auch nicht ganz „grün“ sind.
a) eher die technisch angehauchten Tool- und Methoden-orientieren Ansätze, die eine Vielzahl von eher prozeduralen Techniken und Methoden gesammelt haben – nach dem Motto: „Bei Problem X ziehen Sie bitte Tool 23 aus der Schublade.“
Hier findet man z.B. alle möglichen Mapping-Stile (Mind-Mapping, Concept-Mapping, Information-Mapping etc.) oder Diagramm-orientierte Techniken wie z.B. das „Story Template“
b) die eher „soften“ (= nicht despektierlich gemeint) und informell-sozial-orientieren Ansätze, die mehr in die Richtung von „Dialog-Runden, World- oder Knowledge-Caf?©s“ gehen.
Was persönliches Wissensmanagement ist und wie man es praktikabel umsetzt?
… diese Frage gehört wohl eher in die Kategorie der „untentscheidbaren Fragen“ (nach Heinz von Foerster) .. und kann demnach nicht „draußen in der Welt“ gefunden , sondern kann und darf von jedem selbst entschieden werden.
So werde ich mich wohl „auf die Socken machen“ und mir selbst ein Modell über „Persönliches Wissensmanagement“ basteln…
… aber vielleicht zählen SIE sich ja auch zu der Kategorie „Wissensarbeiter“ und haben Lust daran, sich mit mir auszutauschen?
… denn allein mit dem Zettelkasten von Niklas Luhmann werde ich das Problem nicht ganz lösen können:
[youtube tu3t_zzHJJs]
„Wir ersaufen in Informationen und hungern nach Wissen.“