7 Stolperfallen bei Ihrem Jahres-Ziel-Meeting

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Wer gute Prioritäten setzen will, braucht klare Ziele, und zwar Ziele, die von möglichst allen Beteiligten mitgetragen werden.

Und so verwundert es nur den Unwissenden, dass viele Unternehmer und Führungskräfte sich gerade jetzt – rechtzeitig vor dem Jahresende die Zeit und den Raum nehmen, mit ihrer Führungsmannschaft ein oder gar zwei Tage aus dem Alltagsgeschäft zurückziehen, um in … Klausur zu gehen.

Klausur darüber zu halten,

  • wie das vergangene Jahr gelaufen ist,
  • welche Ziele man erreicht hat, welche (noch) nicht und
  • wo dafür die Ursachen (nicht die Schuldigen!) zu suchen sind.

Sich darüber zu beraten,

  • wo das Unternehmen, die Abteilung momentan steht,
  • wo Risiken und Gefahren lauern, aber auch…
  • welche momentanen Stärken am meisten darauf drängen zu echten Chancen gemacht zu werden.

Und letztendlich festzulegen,

  • wie der konkrete „Fahrplan“ (die Ziele) für das kommende Jahr aussehen soll,
  • wer sich für die einzelnen Ziele verantwortlich zeichnet und
  • wie (mit welchen Ressourcen) diese Ziele erreicht werden sollen.

Ein durchaus wirkungsvolles Vorhaben – in dem allerdings auch eine ganze Menge Stolperfallen lauern. Aus 15 Jahren Erfahrung, in denen ich nun solche Jahres-Ziel-Besprechungen moderiere, sind dies die 7 häufigsten Fehler:

  1. Fehler: gar keine Ziele

    An dieser Stelle über Sinn und Zweck von schriftlich definierten Unternehmens-Zielen zu schreiben, wäre für mich „Eulen nach Athen“ getragen – natürlich vorausgesetzt, Sie kennen und schätzen „Athen“;-).
    Kurzum: Dieser Artikel richtet sich nicht an jene wenigen Unbelehrbaren, die immer noch glauben, Ziele würden ihre Spontanität einschränken.

  2. Fehler: zu viele Ziele

    Weitaus häufiger ist allerdings der Fall, dass die begeisterte Führungscrew die Effizienz ihres Jahresziel-Meetings an der absoluten Anzahl der Ziele misst. „Je mehr Ziele, desto erfolgreicher das Meeting.“, lautet der Glaubenssatz. Gerade bei kreativen und motivierten Teams kann man als Moderator gar nicht so schnell schauen, wie die Ziele aus den Gehirnen purzeln.
    Aber: Der Begeisterung folgt meist schnell eine Ernüchterung, spätestens wenn es in die Detailplanung bzw. in die Umsetzung geht.
    Hier ist der erste „Ökologie-Check“ nötig und spätestens nach der ersten Aufwandsabschätzung reduziert sich die Anzahl auf ein normales Niveau.
    Sie fragen sich nun vielleicht: „Ja, wieviele Ziele soll man sich denn setzen?“ Das kommt ganz darauf an. Z.B. auf Ihre Ressourcen und natürlich auf den Umfang der einzelnen Ziele – eine absolute Zahl lässt sich  nicht nennen. Ich habe Unternehmen erlebt, die aus einer Jahresziel-Besprechung ohne weiteres mit 50 – 60 Zielen herauskam, während andere sich auf 10-15 Ziele beschränkten.

  3. Fehler: Ziele und Massnahmen werden verwechselt

    Dann könnten wir doch wieder solch eine Kundenaktion wie letztes Jahr machen – das wäre doch auch ein gutes Ziel.
    Manchen Menschen fällt es recht schwer, zwischen Zielen und Massnahmen zu unterscheiden. Eine „Kundenaktion“ ist eine Massnahme – kein Ziel. Um auf das Ziel hinter der Massnahme zu kommen, fragt man sich: „Wozu dient das?“ oder „Wie lautet das Ziel, dem wir damit näher kommen würden?
    Das Ziel ist der gedachte Endzustand – eine Massnahme, das, was zu tun ist, um ans Ziel zu kommen.

  4. Fehler: unpräzise formulierte Ziele

    Gerade bei Zielen aus „weichen Bereichen“, wie Kunden- oder Mitarbeiterzufriedenheit, Bereichen also, die sich nicht so klar in Zahlen ausdrücken lassen, neigt man schnell dazu,
    sich mit eher vagen und unpräzisen Zielformulierungen zufrieden zu geben.  Es ist die Aufgabe des Moderators, hier unterstützend zu wirken und mit einer besseren und präziseren Formulierung das Ziel griffiger zu machen.
    Zu der präzisen Formulierung z.B. eines Jahresziels gehört zudem a) wer hat für dieses Ziel „den Hut auf“ (Zielverantwortung) und b) eine Terminierung, bis wann das Ziel erreicht ist.

  5. Fehler: nicht ökologische Ziele

    „Ökologie“ ist nach ihrem Wesenskern die Lehre der Konsequenzen. Einmal vereinbarte Ziele haben Auswirkungen, binden Energie und Ressourcen. Deshalb ist es sinnvoll, sich bei jedem Jahres-Ziel zu fragen, inwieweit es …

    1. zu den Werten des Unternehmens passt und
    2. sich in die längerfristigen Ziele des Unternehmens einfügt.
    3. von welchen Teilen des Unternehmens unterstützt oder auch sabotiert werden könnte.
  6. Fehler: mangelndes Ziel-Controlling

    Sind dann nach einem oder zwei Tagen viele inspirierende Jahresziele gefunden, präzise formuliert und ordentlich unter Dach und Fach gebracht, hat das Team Grund genug zufrieden zu sein… und vergisst manchmal darüber, dass die Arbeit nun eigentlich erst beginnt –  mit der kontinuierlichen Umsetzung und vor allen Dingen auch mit dem regelmässigen „Controlling“ der Jahresziele.
    Dieses kann monatlich oder maximal vierteljährlich durch kurze und prägnante Reports von den Zielverantwortlichen geschehen.

  7. Fehler: Chef und Moderator in Personalunion

    Meist ist es ja der Chef oder der Abteilungsleiter, der seine Mannschaft von solch einem Meeting begeistert. Und an ihm ist es dann „logischerweise“ auch, diese Zusammenkunft zu leiten. Damit kommt er jedoch automatisch in einen nicht ganz ungefährlichen Rollen-Konflikt:

  1. Die Rolle als Moderator
    Einerseits übernimmt er mit der Leitung auch die Rolle des Moderators. Er soll das Ganze vorbereiten, die Agenda stricken… und im Meeting für all das sorgen, wofür ein Moderator zu sorgen hat: Dass jeder zu Wort kommt, dass Ergbnisse in einem adäquaten Zeitraum erzielt werden etc. Kurzum: Als Moderator hat er „Prozess-Verantwortung“.
  2. Die Rolle als Vorgesetzter
    Andererseits hat er natürlich auch inhaltliches Interesse, möchte bestimmte Ziele forcieren andere eher verschieben.
    In diesem Rollen-Konflikt fällt es schwer, wirkliche effiziente Ergebnisse zu erzielen.

Wie können Sie diese  Fehler vermeiden?

  • Schritt  1: Engagieren Sie für die ersten zwei oder drei Mal einen kompetenten, externen Moderator, der den Prozess ergebnis-orientiert moderiert.
    Ihr Nutzen:

    • Sie, als Chef oder Führungskraft können sich 100% auf die Inhalte konzentrieren.
    • Eine kompetente Moderation gewährleistet Ihnen einen harmonischen Ablauf und konkrete, ziel-orientierte Ergebnisse.
    • Ganz nebenbei lernen Sie, wie man den Prozess eines derartigen Meetings erfolgreich steuert.
  • Schritt 2: Wenn Sie nach den ersten zwei oder drei Mal Lust spüren, selbst diese Meetings zu moderieren, steht dem dann nichts im Wege. Ich unterstütze Sie gerne mit einem Coaching oder einem individuellen Moderationstraining.

Gerne stehe ich Ihnen bei der Vorbereitung und Durchführung eines Jahresziel-Meetings/Klausur-Tagung mit Rat und Tat zur Seite – Rufen Sie mich an +49 (0) 6223-970.268 oder schreiben Sie mir eine Mail.

Quelle der Fotos: © typomaniac – Fotolia.com