Schlagwortarchiv für: Change

Eine Unternehmensvision mit Herz

Es erschreckt mich immer wieder.

Wenn ich Menschen frage, was sie über die Vision oder die Werte ihres Unternehmens wissen, bekomme ich häufig Antworten wie:

„Ja ich glaube, wir haben so etwas… das hängt irgendwo. Da stehen so Dinge darauf, wie „Kundenzufriedenheit“ oder so. Das hat einmal die Geschäftsleitung erstellt mit so einem externen Berater erstellt. Wenn Sie mich fragen, sind das alles blutleere austauschbare Floskeln, mit denen keiner etwas richtig anfangen kann, aber man muss es halt haben…“

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Der Öko-Check für Ihre Ideen und Ziele

Passen Ihre Ideen zu Ihren Werten?

Haben Sie das schon einmal erlebt? Sie lesen über ein tolles Reiseziel, ein Freund erzählt Ihnen von seiner neuen Sportart  oder Sie entdecken in Ihrem Spanien-Urlaub eine traumhafte Finca, die zu verkaufen ist.

Und dann entwickelt sie sich in Ihrem Kopf: Die Idee.

Sie träumen davon wie es wäre, wenn…

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Nichts ist so so praktisch wie eine gute Theorie

Von Theorien, mentalen Modellen und Ihren Landkarten im Kopf

„Ach… das ist so theoretisch.“ „Das ist doch pure Theorie – die Praxis sieht doch ganz anders aus.“

Warum reagieren so viele Menschen allein auf das Wort „Theorie“ schon mit Aversionen? Weil Theorien fernab der Praxis sind? Weil Theorien so kompliziert und weltfremd daher kommen?

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© Depositphotos.com/fotoall (Vladyslav Danilin)

6 Strategien um ein Unternehmen lahm zu legen

Inspiriert durch ein Video von Peter Kruse, Professor für Organisationspsychologie an der Uni Bremen, habe ich hier  sechs Strategien zusammengestellt, wie Sie als Unternehmer oder Führungskraft Ihr Unternehmen spielt leicht völlig lahm legen können. 

(Natürlich haben diese Strategien keinerlei Bezug zu Ihrem Unternehmen und sind im Prinzip auch völlig Realitäts-fremd. Auch existieren alle in meinem Artikel aufgeführten Unternehmen nicht wirklich und sind rein fiktiv. Sollten Sie dennoch Parallelen zu Ihnen bekannten Unternehmen entdecken … ist das reiner Zufall;-) 

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AK080 Der Zyklus zwischen Ordnung und Chaos

Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Podcast von „Abenteuer NLP & Kommunikation“

In diesem Podcast geht es unter anderem…

  • um den Flirt mit dem Zufall
  • um Luke Rhineharts anarchisches Buch aus den 1970er „Der Würfler
  • um Otto Rehagel und wie er lustig 2003 zum griechischen Nationalhelden „syntropierte“
  • und um einen faszinierenden Kreislauf, der uns immer wieder durch Stadien der Improvisation, der Ordnung, der Zwanghaftigkeit und auch des Chaos führt (ein weitergesponnener Gedanke aus meinem letzten Beitrag

Sie haben ihn noch nicht gehört? Gerne hier:

ordnung-chaos

nach einer Idee von Hermann Rühle

Quellen:

 

 

 

Die Balance zwischen Ordnung und Improvisation

Alles in Ordnung?!

Wo man hinschaut, alles scheint geregelt.

Wir haben die DIN 820, die Mutter aller Ordnungen, die auf über 50 eng beschriebenen Seiten regelt, wie alles geregelt sein muss. Es gibt 20.000 DIN-Vorschriften und 40.000 Fachleute in Unternehmen, Behörden und Verbänden arbeiten haupt- und nebenamtlich an der Weiterentwicklung dieser Regelwerks. Jeder Deutsche hat mindestens fünf Versicherungen oder waren es zehn?

Hermann Rühle, hat das in seinem  Buch „Die Kunst der Improvisation“ schön beschrieben. Er sagt:

Ordnung ist das halbe Leben. Und was ist eigentlich mit der anderen Hälfte?

Es scheint so zu sein, dass zwei Welten unser Leben bestimmen und manchmal auch miteinander ringen.

Zwei Welten bestimmen unser Leben

Auf der einen Seite eine ordentliche Welt, voller Planung, Exaktheit, Organisiertheit und Geradlinigkeit, die aus Gesetzen, Normen, Fahrplänen, Arbeitszeitmodellen, Friedhofsordnungen und Synchronschwimmen besteht.

Auf der anderen Seite eine außerordentliche Welt. Eine Welt, in der man das Unvorhergesehene spontan bewältigt, mit einer Stegreifrede zum Beispiel oder mit einer Sicherheitsnadel provisorisch, „last minute“-mäßig.

Ja wir schätzen Regelmässigkeit, Ordnung und Sicherheit. Wir haben es irgendwie gerne, wenn wir nach Hause kommen und alles ist so, wie es war, als wir wegfuhren. Wir mögen es, wenn das Morgen ungefähr so ist, wie das Heute und wenn unser Auto dort steht, wo wir es geparkt haben. Und trotz aller Ordnungsliebe – und manchmal auch gerade deswegen überrascht uns dann die außer-ordentliche Welt.

Fast stündlich geben sich diese beiden Welten die Türklinke in die Hand. Überlegen Sie einmal, wie oft es anders kam, als Sie geplant hatten und dann war sie da – die außerordentliche Welt.

Eigentlich hatten wir einen gemütlichen Abend zu zweit geplant, aber plötzlich klingelte es an der Tür und unerwartete Gäste kamen zu Besuch…“

Wie geht man nun damit um, wenn das AußerOrdentliche an die Tür klopft?

Möglichkeit 1: Vermeidung der außer-ordentlichen Welt durch noch mehr Ordnung
Man öffnet den unerwarteten Gästen erst gar nicht die Tür und tut so als ob man nicht zu Hause sei. Ja am besten man stellt die Türglocke ab und demontiert auch gleich den Klingelknopf. In Organisationen heisst das dann „Null-Fehler“-Kultur“, denn Fehler sind nicht nur außerordentlich sondern auch lästig. Also versucht man sie auf Biegen und Brechen zu vermeiden.
Doch Vorsicht: Schon Paul Helwig hat 1967 treffend beschrieben, dass das eigentlich Gute, z.B. der Hang zur Ordnung schnell ins Extreme abdriften kann. Aus der ordentlichen Welt würde eine zwanghafte Welt.

Eine zweite Möglichkeit wäre: Sich auf die außer-ordentliche Welt einlassen
Man öffnet den Gästen die Tür – und heisst das Außerordentliche willkommen. Was es dazu braucht, könnte man  „Improvisieren“ nennen. Die Fähigkeit, schnell umzuschalten, von dem, was wir erwartet haben zu dem Unerwarteten. Aber auch hier droht die Übertreibung: „Warum sollte ich überhaupt noch für Ordnung sorgen, wenn ich so toll improvisieren kann?“, meint das Improvisationstalent und ist damit auf dem besten Wege vom Außerordentlichen ins Chaos abzudriften.

Der französische Schriftsteller Paul Valéry sagte:

Zwei Gefahren drohen der Welt, Ordnung und Chaos.

Und da stimme ich ihm nicht ganz zu. Meine Variante hiesse:

Zwei Gefahren drohen der Welt, Zwanghaftigkeit und Chaos.

Grafik-Ordnung-chaos1

Möglichkeit 3: Balance zwischen Ordnung und Improvisation

Wenn „zuviel Ordnung“ droht, in zwanghaftes Verhalten  und „zuviel Improvisation“ ins Chaos abzudriften, liegt die Lösung – wie so oft – in der Mitte, in der Balance.
Doch diese Balance zu wahren ist nicht ganz einfach.  Denn dazu muss man es bemerken, wenn sich der gute Kern (das Ordentliche und das AußerOrdentliche) langsam aus dem Gleichgewicht geraten und man sich in Richtung Extrem (Zwang oder Chaos) aufmacht.
hjw-bücherEin Beispiel: Hinter mir stehen so ca. 1.300 Dach- und Fachbücher, die sich im Laufe der Jahrzehnte angesammelt haben. Kurz vor der Sommerseminarpause merkte ich immer öfters, wie ich vor dem Regal stand, und suchte und suchte und suchte. Das „Chaos“ hatte schleichend Einzug gehalten. Also nutze ich die erste Seminar-freie Woche um Ordnung zu schaffen, sortierte, ordnete und kategorisierte – erst nach Grossthemen wie „Psychologie, Philosophie etc.“ Eigentlich hätte ich mich damit zufrieden geben können, aber es war halt noch nicht perfekt. Ich sortierte die Bücher innerhalb der Themen nach Unterthemen, kaufte mir ein Literaturverwaltungsprogramm und begann alle meine Bücher dort zu erfassen und zu verschlagworten. Ola – da war es – das Zwanghafte. Mittlerweile glaube ich eine ganz „gesunde Ordnung“ gefunden zu haben … mal schauen, wie lange ich die Balance halten kann;-)

Zusammenfassung:

  1. Zwei gegensätzliche Welten bestimmen unser Leben: Die ordentliche Welt  und die außer-ordentliche Welt
  2. Beide Welten begegnen uns jeden Tag.
  3. Beide Welten sind im Kern positiv.
  4. Je mehr wir eine der beiden Welten lieben, desto mehr besteht die Gefahr, dass wir das Gute beginnen zu  übertreiben: Das Ordentliche ins Zwanghafte – das Außerordentliche ins Chaos.
  5. Um dies zu vermeiden, braucht jede der beiden Welten ihre „Schwesterwelt“, die sie abhält ins Extreme abzugleiten.

Ich freue mich über Ihr Feedback auf diesen Artikel. Gerne gleich hier als Post in meinem Weblog oder gerne auch als mail an hjw@visionintoaction.de

Ein Artikel von Hans-Jürgen Walter

Quelle:

  • Hermann Rühle: „Die Kunst der Improvisation“, Paderborn 2004
  • Paul Helwig, Charakterologie. Herder, Freiburg/B. 1968 (Herder-Bücherei; 283)

Bildnachweis: © Reimer – Pixelvario – Fotolia.com

Ein Video zum dem Werte-Instrument profilingvalues

Auf meinen letzten Artikel über das Werte-Instrument „profilingvalues“ haben mich eine Menge Mails und Anrufe von Menschen erreicht, die sich für dieses recht einzigartige Instrument interessieren.

Was mich besonders freute, waren all die Fragen, die an mich darüber gestellt wurden.

Fragen wie:

  • Was genau misst das profilingvalues?
  • Wo kann man es einsetzen?
  • Was erfährt man genau über sich mit dem profilingvalues?

und vieles andere mehr.

[squeeze_box]Mein Angebot: Da ich gerne meinen Teil zur Verbreitung des profilingvalues beitragen möchte, biete ich Ihnen den „Advanced-profilingvalues-Check“ im Wert von € 360.- zu einem Kennenlernpreis von nur € 175.- an.

Nutzen Sie dazu bitte folgenden Bestellbutton und den Gutscheincode: hueg3vaf

[button link=“http://fd10.formdesk.com/hansjwalterfriends/profilingvalues“ size=“medium“ variation=“red“ align=“center“ target=“blank“]Jetzt bestellen[/button]

Dieses Angebot ist gültig bis zum 1. August 2013. Alle genannten Preise verstehen sich zzgl. MwSt.[/squeeze_box]

Unter anderem fragte mich ein Anrufer, ob es denn nicht möglich sei, das profilingvalues in einem kurzen Video etwas näher zu erläutern. Und da ich gerade ein paar Seminar-freie Tage hatte…. wohlan… hier mein erstes Video über das profilingvalues, in der Hoffnung, dass es die wichtigsten Fragen über dieses Wertemessinstrument beantwortet;-)

 

Ein Einführungsvideo in das profilingvalues


Mehr über das profilingvalues:

Meine erste Begegnung mit dem profilingvalues (Artikel)

Coaching mit dem profilingvalues (Info-Seite)

Autor: Hans-Jürgen Walter

Denkfallen im Kopf oder warum Irren allzu menschlich ist (inkl. Denk-Test)

[titled_box title=“In diesem Artikel geht es um:“ variation=“silver“ textColor=“#000000″]Um handlungsfähig zu bleiben, müssen wir täglich viele Situationen und Menschen beurteilen und unzählige kleine und grosse Entscheidungen treffen. Viele dieser Einschätzungen treffen wir auf Grund von „Faustregeln“ (Heuristiken), die zwar ungenau sind, aber meist ausreichend gute Ergebnisse liefern. Diese Faustregeln liefert uns unser schnelles, intuitives und automatisches Denksystem. Dieser Prozess läuft sehr schnell, automatisch und weitgehend unbewusst ab. Die Faustregel-Resutate fühlen sich subjektiv stimmig an und es fällt uns oft schwer, Ihnen zu widerstehen. In bestimmten Situationen versagen diese Faustregeln und werden zu „Denkfallen„.
Die Konsequenzen: Fehlurteile und Fehlentscheidungen.[/titled_box]

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AK 77 Der Experte 2.0 … Worum es in Zukunft gehen wird

Mal ganz ehrlich, es hatte schon was, ein Experte zu sein.

Ganz gleich, ob als IT-Fachmann, Marketing-Experte, Reisebürokauffrau oder NLP-Trainer.
Wir waren die Wissenden – und die anderen kamen zu uns, um zu lernen, zu erfahren und meist waren sie gerne bereit, uns dafür zu entlohnen, dass wir unser Wissen weiter gaben.

Vielleicht fragen Sie sich jetzt:
Wieso „waren“?

Ganz einfach, weil der Wissensvorsprung der so genannten Experten schneller dahin schmilzt als viele wahrhaben wollen.

Keine Zeit zum Lesen?

Den Artikel gibt´s auch zum Hören:

 

 

Der Grund: Die Leute machen sich selber schlau – und zwar oft schneller und noch schlauer als die Experten es tun können. Das Medium „Internet“ macht´s möglich.
(Und ich meine jetzt nicht das kollektive Zücken von Smartphones, wenn in gemütlicher Runde jemand fragt, wie weit der Mars von der Erde entfernt ist.)

Ich meine jenes Wissen, das noch vor ein paar Jahren ganz klar als Expertenwissen galt und zu dem Nicht-Experten schlichtweg keinen Zugang hatten. Der Wissenspool im Internet ist gigantisch gross geworden – und jeder kann sich bedienen.

Ein Beispiel:
Bevor meine Mutter das Rezept ihres Arztes einlöst, können Sie gewiss sein, dass sie vorher alles über das Medikament in Erfahrung bringt, was es zu wissen gilt – und zwar übers Internet. 

Armer Apotheker, der kann dann einem leid tun, denn er hat gar keine Chance so viel über das Medikament zu wissen, wie meine Mutter – schlicht weil er sich mit Hunderten Medikamenten beschäftigen muss – meine Mutter hingegen interessiert sich nur für ein einziges Medikament.

Ein zweites Beispiel:
Ich fahre ein recht spezielles Mountainbike und wenn ich meinen Fahrradhändler frage, ob da speziell für den Winter nicht auch ein paar noch fettere Reifen montiert werden können,  schaut der im PC nach und sagt mir: „Auf der Händlerseite steht leider nichts davon.“ Also stöbere ich mal schnell übers iPhone in ein paar einschlägigen MTB-Foren und habe die Info binnen 6 Minuten. Geht doch. Ich könnte den Reifen sogar sofort dort bestellen, günstiger wäre er auch … na und montieren kann ich das selbst. 

Wissen Sie was? Ich habe auch keine Lust mehr ins Reisebüro zu gehen, wenn ich eine nette Finca für mein nächstes Mallorca-Seminar suche. Wissen Sie was da passiert? „Moment – ich schau mal nach“, sagt dann die „durchaus nette Dame“ und wendet sich dem PC zu. Drei mal dürfen Sie raten, wo sie nachschaut. Das kann ich auch – und sogar meist schneller als sie.

Manchmal frage ich mich ernsthaft: Wozu gibt es eigentlich noch Reisebüros? Etwa nur deswegen, weil ca. 25% der Deutschen noch keinen Internetzugang haben? Nein oder?

Wozu müssen unsere Studierende eigentlich noch Zeit in klassischen Frontalvorlesungen über Grundlagenthemen absitzen? Da stellt man einmal einen rhetorisch versierten Professor vor die Kamera und schaut sich die Vorlesung dann über Youtube an – wo und wann man will und gerne auch öfters.

Kurzum: Unser schöne neue Welt des Internets futtert langsam aber sicher den Experten ihr Brot-und Butter Geschäft weg, mit dem sie jahrelang gutes Geld verdient haben.

Mal ganz nebenbei gilt das für uns Trainer, Coaches und Berater auch.

Sie glauben gar nicht, wie fit meine Teilnehmer schon ins Seminar kommen, wieviel z.B. über NLP die schon wissen, gelesen und gehört haben – meine 70 NLP-Podcasts allemal.

Lange Zeit war es völlig ausreichend,  ein klein wenig mehr als die Masse zu wissen, und damit konnte man locker seine Brötchen zu verdienen. Oder um es etwas drastischer auszudrücken: Solange die Nicht-Wissenden keinen oder nur beschwerlich Zugang zu dem gewünschten Wissen hatten, hatten die, die Zugang hatten, quasi vollautomatisch Expertenstatus.

Sterben die Experten aus?
Heisst das nun, dass wir in Zukunft keine Experten mehr haben werden?
Bedeutet das nun, dass Fahrradhändler, Reisebüros, Steuerberater oder NLP-Trainer Auslaufmodelle sind, das sich nun jeder nach Herzenslust selbst schlau machen kann?
Nein – das heisst es nicht!

Nach Gunter Dueck, Ex-CTO von IBM, Philosoph und Autor zahlreicher lesenswerter Bücher wird sich unsere Welt in zwei Wissenssegmente aufteilen:

  1. den Bereich des Allerwelts-Wissen (Commodity) und
  2. den Bereich des Premium-Wissen

Das Allerwelts-Wissen kann man sich bequem im Internet besorgen – was bleibt ist „der Premium-Bereich“. Und was der Premium-Bereich benötigt, ist eine neue Professionalität.

Nicht jene Professionalität des letzten Jahrhunderts, in der man hohes Ansehen (und auch Gehalt) genoss, wenn man immer mehr über immer weniger wusste – der fast autistisch anmutende Fachexperte – sondern das, was David Guest schon 1991 in seinem Artikel „The hunt is on for the Renaissance Man of computing“ „T-Shaped“ nannte.

Bei einem „T-Shaped“-Kompetenzprofil steht der senkrechte Strich des „T´s“ nach wie vor für ein Spezialwissen und Können – wenn ich nochmals meinen Fahrradhändler vom Anfang bemühe, dann wäre dies meinetwegen „Den Einbau von E-Motoren in Lastenfahrräder“  – hier ist er absolut der Experte, verfügt über reichlich Erfahrung und kennt jeden Kniff. Zugleich sollte er aber über den eigenen Tellerand hinausblicken können und seine Expertenkompetenz mit dem dafür nötigen Breitenwissen- und  können vereinen.

Der waagrechte Strich auf dem „T“ steht also für jenes Wissen und Können, das die Expertenkompetenz erst wirken lässt – ja darüberhinaus auch jede Menge alternativer Zukünfte erschliesst:
Wenn ich mich als Hochschulprofessor mit coolen Videoproduktion, als Projektleiter für Windkraftwerken mit agilen Projektmanagementmethoden oder als Fahrradhändler damit beschäftige, E-Bike-Leasingangebote für Unternehmen zu machen, dann brauche ich mir nur wenig Sorgen zu machen, dass ein Teil meiner heutigen Expertise morgen vielleicht schon Allerweltswissen wird.

Übrigens: IBM legte bereits Mitte der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts seiner Mitarbeiterentwicklung das Modell einer „T-Shaped Career“ zugrunde.

Lust, über das eigene Profil nachzudenken?
Vielleicht haben Sie ja Lust, einmal über Ihr „T-shaped“-Profil nachzudenken:

Ein guter erster Schritt wäre, sich folgende Fragen zu stellen:

  1. Wie sieht mein persönliches „T“ aus – bezogen auf meine Fachdiziplin? Worin bin ich Experte – also erfahrener und kompetenter als die meisten in meinem Gebiet?
    Wenn Sie in der IT-Branche sind, könnte das z.B. „Das Wissen über Workflow-management-Systeme“ sein und oder als Ingenieur z.B.  „Hydrodynamische Wälzlagertechnik“ sein.
  2. Wie sieht der „waagrechte Strich auf Ihren „T“ aus? Welches interdisziplinäre Wissen und Können brauchen Sie, um dieses „T“ noch „wirkungsvoller“ zur Geltung zu bringen?
    Oder: Welches Nicht-Wissen oder Nicht-Können verhindert, dass Ihre Expertenkompetenz richtig zur Geltung kommt?
    Bitte beachten Sie, dass es hierbei nicht darum geht, morgen ein Studium generale zu beginnen oder weitere 5 Fremdsprachen zu lernen. Es geht darum, sich jene Fähigkeiten anzueignen, die Ihre Expertise in Ihrem Umfeld zur Wirkung bringt.
    Im Zweifelsfall wären Sie im Pool der „Softskills“ fündig“: Kommunikation, Verhandlungsgeschick, Das Leiten von Gruppen, Projektmanagement. usw.

Schlussbemerkung:

Mir persönlich gefällt diese Entwicklung sehr. Wenn immer mehr Menschen in meine Seminare kommen, die z.B. über NLP oder Führung schon eine Menge wissen, die Basics schon intus haben, dann können wir immer mehr wertvolle Zeit im Seminar dafür nutzen, worum es eigentlich geht: neue tragfähige Lösungen für eine Zukunft schaffen, in der es sich lohnt zu leben.

Das hat doch etwas, oder?

Autor: Hans-Jürgen Walter

Quellen und weitere Links:

AK074 Die Losada-Rate… so stärkt man (nicht nur) Teams

© N-Media-Images - Fotolia.com2005 machte eine wissenschaftliche Studie Furore, in der die amerikanische Psychologin Barbara Fredrickson und der brasilianische Unternehmensberater Dr. Marcial Losada eine spannende Entdeckung veröffentlichten: Es gibt einen nachweisbaren Zusammenhang zwischen der Performance eines Teams und der Art der Sprache, die Teammitglieder miteinander pflegten.

Dazu Barbara Fredrickson:Wir gingen in 60 Unternehmen und transkribierten jedes Wort, das in den Team-Meetings diese Unternehmen geäussert wurde. Einige dieser Teams waren „High-Performer“, andere „Low-Performer“ und wieder andere Teams lagen im Mittelfeld. Danach kodierten wir jeden Satz nach positiven und negativen Äusserungen und berechneten das Verhältnis von positiven zu negativen Wortmeldungen.

Unsere Studie zeigt klar auf: Es gibt hier eine klare Trennlinie. Teams, bei denen das Verhältnis von positiven zu negativen Aussagen besser als 2,9 : 1 war, waren eindeutig „High Performer“. Sie hatten ein deutlich besseres Team-Klima, eine grössere Bandbreite von kreativen Ideen, wenn es um Problemlösungen ging und es waren zudem auch die erfolgreichsten Teams, gemessen an Kriterien, wie Profitabilität, Kundenzufriedenheit und den Ergebnissen ihrer 360-Grad-Beurteilung.

Wow – dachte ich, als ich diese Studie vor kurzem wieder einmal zwischen die Finger bekam. Wenn das stimmte, was Fredrickson und Losada da festgestellt haben wollen, dann wäre in diesem Ansatz ja „eine Menge Musik“ drin – und zwar nicht nur für Teams, sondern für jede Art von zwischenmenschlicher Beziehung – also auch für Familien oder Partnerschaften. Und ich forschte weiter, bis ich vor 14 Tagen einen eigenen Feldversuch startete – aber davon später.

Als ich mich in die Studien der beiden tiefer einlas, erfuhr ich u.a., dass jene Teams, die unter dem Verhältnis 2,9:1 lagen, interessante Phänomene zeigten: Sie verloren in schwierigen Zeiten ihre Flexibilität, zeigten wenig Bereitschaft, festgefahrene Wege zu verlassen und wiesen eine eher geringe Resilienz auf. Resilienz ist der psychologische Fachausdruck für die Widerstandsfähigkeit, Krisen erfolgreich zu meistern.

Das erinnerte mich lebhaft an die Ergebnisse der letzten Gallup-Studien (1), nach der 86% der deutschen Arbeitnehmer eine geringe oder gar emotionale Bindung zu ihrem Unternehmen haben.

Liegt diese katastrophale Quote u.U. auch an der Art der Kommunikation die diese Menschen untereinander und ihre Führungskräfte zu ihnen pflegen?

Wenn ich mir die Kriterien von Losada anschaue, die er 2005 bei seinen Untersuchungen zu Grunde gelegt hat, neige ich dazu, meine Frage selbst mit „ja“ zu beantworten.

Losada zählte damals in den Teammeetings:

  1. negative Redebeiträge wie gegenseitige Abwertungen, Geringschätzungen, Missbilligung, oder sogar Sarkasmus und Zynismus im Vergleich zu positiven Aussagen, wie Ermutigung und Wertschätzung
  2. wie oft Team-Mitglieder sich gegenseitig in Frage gestellt haben im Vergleich dazu wie stark sie sich gegenseitig unterstützt haben
  3. wie oft die Mitglieder der einzelnen Teams eher auf sich selbst bezogen waren – also versuchten, die eigene Meinung und den eigenen Standpunkt durchzusetzen im Vergleich dazu, wie oft sie versuchten, wirklich zu verstehen, was der andere meint.

Kurzum: Wenn es also mindestens 3 Mal so viel wertschätzende, unterstützende und positive Wortbeiträge in den Teammeetings gab, blühten die Menschen richtiggehend auf. Und nicht nur, dass sie sich wohler fühlten, nein, dies schlug sich sogar „knallhart“ in ihrer Performance nieder.

Das war Grund genug für mich, einmal zu recherchieren, mit welchen praktischen Übungen ich meine persönliche „Losada-Rate“ verbessern kann („man muss ja nicht schlecht sein;-)), um noch besser zu werden.).

Wenn Sie sich für diese „Pimp-your-Losada-Rate“-Technik interessieren,

  • erfahren möchten, wie dies genau geht, um Ihre persönliche „Losada-Rate“ zu verbessern,
  • als Führungskraft die Performance Ihres Teams zu erweitern
  • oder zu Hause in Ihrer Familie etwas Gutes tun wollen…

… dann hören Sie dazu meinen aktuellen Podcast und/oder laden das komplette 7-seitige Manuskript zu diesem Thema herunter.
Sie finden beides Podcast und Manuskript auf meiner Seite: www.abenteuer-kommunikation.de oder direkt unter http://j.mp/ak074-losada