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Führungskräfte als Coaches sind gefragt!

Gerade lese ich das Ergebnis einer empirischen Studie, die  Cornelia Tonhäuser (1) auf der Basis einer Umfrage bei 104 deutschen Großunternehmen erstellt hat.

Darin finden sich eine ganze Reihe recht interessanter Ergebnisse:

  • Auf die Frage, inwieweit Coaching eine Teilaufgabe von Führungskräften sei, antworteten immerhin
    • 20% der befragten Personalentwickler mit einem „Ich stimme voll zu.
    • und immerhin noch 29% mit einem „Ich stimme eher zu.
  • Das Coaching, das Fachkräfte in diesen Unternehmen bekommen, erhalten sie
    • zu 39% von ihren direkten Vorgesetzten und
    • nur zu 21% von externen Coaches.
  • Untere Führungskräfte werden hingegegen
    • zu 28% von ihren Vorgesetzten und
    • 45% von externen Coaches gecoacht.
  • Nach dieser Studie ist das vorrangigste Coaching-Thema bestehende Leistungsdefizite zu beheben.

Vorab würde ich denken: „Wunderbar!“ Aus diesen Zahlen könnte man ableiten, dass in naher Zukunft viele Führungskräfte entsprechend qualifiziert und als „interne Coaches“ ausgebildet werden „wollen“ – denn die Nachfrage nach einem qualifizierten „Vorgesetzten-Coaching“ seitens der Mitarbeiter ist da.

Andererseits glaube ich – vor allen Dingen in meiner Zielgruppe, dem klassischen Mittelstand – eher ein Aufstöhnen der Führungskräfte zu hören, wenn sie nun über all ihre vielfältigen Aufgaben hinaus auch noch das Coachen lernen sollen.

An dieser Stelle ist Aufklärung von nöten: „Vorgesetzten-Coaching“ ist etwas anderes als das Coaching durch einen „externen Coach“. Allein durch die Tatsache, dass hier interne Abhängigkeiten zwischen Vorgesetzten und Mitarbeiter bestehen – beide Teile des gleichen Systems sind – muss der Rahmen und auch „die Spielregeln2 bei einem „Vorgesetzten-Coaching“ anders gesetzt werden als bei einem Coaching durch einen externen Coach.

Darüberhinaus können wir von keiner Führungskraft erwarten, dass sie – wie wir externe Coaches – monatelange Coaching-Ausbildungen absolvieren. Der „Vorgesetzte als Coach“ braucht also auch andere Werkzeuge – eine andere Qualifizierung.

Was ist Ihre Erfahrung, Ihre Meinung dazu?

  • Prinzipiell: Sollen Führungskräfte auch Coaches Ihrer Mitarbeiter sein?
  • Ist gute Führung nicht automatisch Coaching?
  • Wo sind Ihrer Meinung Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei a) Coaching durch den Vorgesetzten und b) Coaching durch einen „system-unabhängigen“ externen Coach?

Ich freue mich auf Ihr Feedback.

Quelle: Cornelia Tonhäuser: „Implementation von Coaching als Instrument der Personalentwicklung in deutschen Grossunternehmen.“, Verlag Peter Lang